Der Mensch hält sich für das am höchsten entwickelte Lebewesen. Können Tiere denken und fühlen? Wer darf wen töten und warum?

So mancher reduziert seine Antwort auf rationelles Denken, die Fähigkeit zu zeigen und sich bewusst für oder gegen etwas zu entscheiden. http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/philosophie-wie-mensch-und-tier-denken-a-612719.html

Differenzierter sieht die Situation bei der nächst höheren Stufe des Bewusstseins aus. Einige Tiere, asiatische Elefanten etwa oder Elstern, erkennen sich zum Beispiel selbst im Spiegel. Lebewesen mit dieser Fähigkeit haben eine einfache Vorstellung davon, wie Dritte sie von außen sehen. Im Vergleich zum Hungergefühl, das sich ausschließlich innerhalb des Körpers manifestiert, ist dies eine höhere Form des Bewusstseins.

 

Tiere sind auch nur Menschen, meint Iris Radisch von der „ZEIT“ (Bericht v. 16.08.2010). Außer Frage steht, dass wir uns seit jeher von Fleisch ernährt haben. Genetisch zählen wir zu den Säugetieren und ernähren uns von Pflanzenfressern. Der Tieresser steht auf der Siegerseite der Evolution (jedenfalls fühlt er sich so). Und er ist König der Nahrungskette. Wer wen töten darf und warum, versucht Frau Radisch mit einem Plädoyer für den Vegetarismus zu beantworten.

Mensch und Tier unterscheiden sich genetisch kaum. Ändert das unsere Wahrnehmung für die Schöpfung?

Heute weiß man dass sich der Mensch nur geringfügig von den anderen Säugetieren unterscheidet. Das Nervensystem, die Verarbeitung von Reizen, Emotionen wie Angst und Panik sowie das Empfinden von Schmerzen sind bei Mensch und Tier identisch. Das komplizierte Paarungsverhalten, das Zusammenleben in Gruppen und Familien, die Fähigkeit, vorzusorgen und zu planen, die vielfältigen wortlosen Verständigungssysteme der Tiere untereinander weisen sie als unsere nächsten Verwandten aus. Die Unterschiede, die zwischen uns und ihnen bestehen bleiben, sind nur gradueller, aber keineswegs prinzipieller Natur.

In vielem sind Tiere dem Menschen sogar weit überlegen. Der Seh-, Hör- und Tastsinn ist bei den meisten Säugetieren höher entwickelt als bei uns. Vom genialen tierischen Navigationssystem, von den Feinheiten der Brutpflege, der beneidenswerten animalischen Work-Life-Balance, der Schönheit und Eleganz der Bewegung, dem bewundernswert genügsamen Lebensstil der Tiere gar nicht erst zu reden. Kurzum: Es gibt überhaupt keinen Grund, den Menschen Leidensfähigkeit und Lebensrecht zuzusprechen und es den Tieren abzuerkennen

Steven Pinker forscht für Harvard. Den Säugetieren das Bewusstsein abzusprechen hält er für pervers. Sie sind nur anders schlau als wir. Spätestens bei einer Begegnung mit einem Fleischfresser der anderen Gattung, quasi Auge-in-Auge, hilft uns unsere gefühlte Überlegenheit nicht viel weiter…

Gleichwohl kultivieren wir inmitten dieser offensichtlichen Mitleidslosigkeit sonderbare Mitleidsnischen. Niemand möchte seinen eigenen Hund oder sein eigenes Pferd essen, obgleich Hunde und Pferde durchaus gegessen werden. Für unsere Katzen kaufen wir altersgerechtes Katzenfutter und lassen sie beim Tierarzt gegen Diabetes behandeln, während wir Kühe und Hühner, sauber in Cellophan verpackt, in der Tiefkühltruhe aufbewahren. Dabei ist die Artengrenze, die festlegt, welches Tier geliebt und welches gemordet wird, völlig willkürlich und abhängig von den Sitten und Moden. http://www.zeit.de/2010/33/Vegetarismus-Essay

Der Verzicht auf Fleisch wird nicht alle Menschheitsprobleme lösen. Weder die der Überbevölkerung, noch die moralischen Probleme, vor die uns unser Hunger stellt. Die Grenzen des Tötungsverbots sind niemals eindeutig zu bestimmen in der unendlichen Kette der Lebewesen. Warum verschone ich die Kuh und töte die Fliege? Ist das Seepferdchen weniger wert als das Pony? Und was ist mit dem Seelenleben der Pflanzen? Der grelle Scheinwerfer der Erkenntnis durchdringt die Materie, doch die meisten Geheimnisse des Lebens bleiben im Dunkeln. Es ist unmöglich, in unserem Zusammenleben mit den Tieren alles richtig zu machen. Doch gibt uns das noch lange nicht das Recht, alles falsch zu machen.

Was folgt nun aus alldem? Für Jonathan Safran Foer folgt daraus, dass wir zumindest die industrielle Massenhaltung der Tiere unbedingt boykottieren sollten. Tiere müssen wieder artgerecht gehalten und human –am besten vor Ort-, ohne lange Transportwege, nicht am Fließband, geschlachtet werden. Foer sei …“nicht allgemein dagegen, Tiere zu essen“. Das Glück der Tiere und die Qualität ihres Fleisches liegen ihm mehr am Herzen als ihr Recht auf Leben. Für ihn gibt es, was für viele undenkbar ist: »ethisch unbedenkliches Fleisch«.

Inzwischen steht er mit seiner Vision nicht alleine da. Umdenker wie Karl Schweisfurth (ehemals Herta) setzen auf eine artgerechte und humane Haltung. Sei es aus ideellen oder kommerziellen Gründen.  http://www.herrmannsdorfer.de/fakten-die-uns-tragen/geschichte-wie-alles-entstand/

Studie belegt: 95 Prozent aller Menschen sind Herdentiere

Ein Forschungsprojekt von Wissenschaftlern der Universität Leeds bestätigt, dass tatsächlich bei vielen Menschen die Tendenz besteht, sich wie Schafe zu verhalten, das heißt unabsichtlich der Menge zu folgen, gerade so, als könnten sie nicht für sich selbst denken. Natürlich kann diese Tendenz in bestimmten Situationen auch nützlich sein – beispielsweise bei der Planung der Fußgängerströme an verkehrsreichen Orten –, viel Hoffnung für die Menschheit erweckt sie jedoch nicht gerade. http://info.kopp-verlag.de/neue-weltbilder/neue-wissenschaften/mike-bundrant/studie-belegt-95-prozent-aller-menschen-sind-wirklich-herdentiere.html

Man kann einiges tun, um nicht nur nicht als Herdentier zu leben, sondern sich eines erfüllten und interessanten Lebens zu erfreuen. Es gibt grundlegende Dinge, die Herdentiere in der Regel verpassen. Der Weg aus dem Dilemma: Bewusste, umfassende Entscheidungen treffen. Auch bei der Ernährungsfrage.

 Sind Rinder Klimakiller?

Ein weiterer Irrtum besteht darin zu glauben, Rinder seien von Natur aus Getreidefresser. Rinder, Schafe und Ziegen sind aber zunächst Grasfresser. Sie weiden seit Jahrtausenden in Gebieten, in denen ein Ackerbau gar nicht möglich ist. Das ist meist auch die einzige Möglichkeit in Höhenlagen, Gebirgen und rauen Gegenden nachhaltig Nahrung zu gewinnen. Dort fressen die Tiere, was für uns gar nicht nutzbar ist: Gras, sprich Zellulose. Dafür wandeln sie die Nahrung für uns um, in Form von Protein und Fett: Milch und Fleisch. Gleichzeitig begünstigt diese Art von Weidewirtschaft den Naturschutz . Hier gibt es keine Verwendung von Herbiziden, Pestiziden oder Kunstdünger. Die Kühe düngen auf ganz natürliche Weise die Wiesen. Ein geschlossener Kreislauf eben: Mensch, Tier und Pflanze leben miteinander und voneinander. Das nennt man dann nachhaltiges Wirtschaften. Anders könnten biologisch- hochwertige Lebensmittel gar nicht hergestellt werden.

Leben Veggies gesünder?

Fleisch ist ein Stück Lebenskraft. Es liegt in der Natur der Natur: Fressen -und gefressen werden. Essen bedeutet immer, dass etwas sterben muss. Nun sind wir Menschen auch in der Lage, auf Fleisch und Fisch zu verzichten. Als „Allesesser“ hat uns die Evolution bevorteilt: Wir können uns auch vegetarisch ernähren, jedenfalls eine Zeit lang. Was nicht bedeutet, dass deswegen kein Lebewesen sterben muss: Pflanzen sind auch Lebewesen. Leider liefert eine rein pflanzliche Kost nicht alle Nährstoffe, die wir benötigen. Entwicklungsstörungen in der Schwangerschaft und beim Kleinkind sind nicht ausgeschlossen. Künstliche Supplemente können das Defizit langfristig nicht ausgleichen.

Unser Fazit:

Die Würde des Menschen ist unantastbar. Und die Würde der Tiere?  Wo beginnt die? Bei der Zucht, der Haltung, dem Transport, oder erst bei der Schlachtung ? Wo dürfen Kälber noch 6 Monate bei ihren Müttern bleiben? Wo dürfen Tiere sich frei bewegen & werden nach ihren Bedürfnissen artgerecht ernährt?  Wo finden Tiere ohne Transportwege und ohne Stress ihr schmerzfreies Ende?  Wir alle entscheiden darüber. Mit jedem Mozzarella, Cappuchino, jedem Sahne-Eis, jedem Würstchen, jedem Schnitzel, jedem Käse, jedem Glas Milch, mit jedem Joghurt  und mit jedem Ei, das wir essen. Mit jeder Lederjacke, Handtasche und den Schuhen die wir tragen.  Mit jedem Pelzbesatz an unserer Outdoorkleidung & mit dem Ledersofa im Wohnzimmer. Die Würde des Tieres liegt in unserer Hand.

 

Darauf wollen wir auch hinweisen: SO NICHT!

http://www.lorieesser.com/massenmord-an-buffelkalber-fur-mozzarella-in-italien/
http://www.vgt.ch/vn/0703/bio-mozzarella-zueger.htm

http://www.daserste.de/information/reportage-dokumentation/dokus/exclusiv-im-ersten-verheizt-fuer-billige-milch-100.html

http://www.ardmediathek.de/tv/Reportage-Dokumentation/Verheizt-f%C3%BCr-billige-Milch-Das-Leiden-/Das-Erste/Video?documentId=29615400&bcastId=799280

 

 

 

 

 

 

 

Bitte beachten Sie, dass „fettich.de“ keine Therapie-Verordnungen erteilt, sowie niemals fachlichen Rat durch einen Arzt ersetzen kann. Unsere Texte dienen nur zu Ihrer Information. Bei markierten (*) Links handelt es sich um Affiliate-Links.