Körperfette

Es gibt in unserem Körper essentielles Fett, also lebensnotweniges Fett,  wie zum Beispiel das Organfett. Es schützt unsere Organe (die Augen) und polstert unsere Gelenke und Knochen (die Versen). Ohne das Fersenfett könnten wir überhaupt nicht laufen. Dieses essentielle Fett speichert auch Vitamine und regelt unsere Körpertemperatur.

Daneben gibt es auch intramuskuläres Fett. Es sitzt, wie der Name schon sagt, in der Muskulatur. Es versorgt den Muskel bei seiner Aufgabe.

Dann gibt es noch das Unterhautfett und das Bauchraumfett. Ein Zuviel dieser Fette entsteht durch falsche Ernährung und mangelnde Bewegung. Nun werden genetisch die Fette bei Männern bevorzugt am Bauch gebildet, bei den Frauen betrifft es eher den Unterbauch, Po und Schenkel. Die meisten von uns nehmen schneller am Bauch ab, die restlichen Körperzonen folgen gewiss auch, wenn auch erfahrungsgemäß etwas verzögert. Nur nicht ungeduldig werden! Schließlich hat es auch einige Zeit gedauert, bis das Körperfett angesetzt wurde.

Und dieses Fett, das bisher angesetzt wurde, stammt aus Stärke und Zucker. Man könnte auch  sagen: " Ich habe Stärke angesetzt". Das drückt es besser aus und führt nicht zu einer Verwechslung mit guten und lebensnotwendigen Fetten.

Daneben gibt es in unserem Körper noch „braunes“ Fettgewebe.  Bei Tieren, die Winterschlaf halten, hilft es die kalte Ruhezeit zu überstehen, da es die Körpertemperatur reguliert.

Säuglinge versorgt es mit Wärme, da bei ihnen eine stabile Körpertemperatur  besonders wichtig ist. Auch bei erwachsenen Menschen findet man noch braunes Fettgewebe, insbesondere bei  Aktiven, die sich oft an frischer (kalter) Luft bewegen.

Das besondere daran: Braune Fettzellen sichern eine konstante Körpertemperatur, sie sind aber keine Energielieferanten.

Bei Menschen mit Übergewicht sind die braunen Fettzellen  fast verschwunden. Doch gerade  dieses braune Gewebe  verbrennt auch viel  Übergewicht, sprich weisses Fett.

Doch wie können wir braunes Fettgewebe aufbauen, damit wir weisses Fettgewebe abbauen?

Kälte heißt das Zauberwort:  Kälte aktiviert die braunen Fettzellen! Was man früher banal unter „abhärten“ verstand, bewirkt einen Aufbau von braunem Fettgewebe, eine bessere Durchblutung und einen höheren Energieverbrauch: Kalte Waschungen und  regelmäßige Bewegung an der frischen (kalten) Luft.

Nun ist es etwas unglücklich, dass es in unserer Sprache EIN Wort für viele Fette gibt. Nahrungsfett wird genauso mit dem Wort "FETT" tituliert, wie Körperfett. Und beides war in den vergangenen Jahrzehnten negativ besetzt. Zu Unrecht, und deshalb stellen wir jetzt noch die positiven Seiten gesunder Nahrungsfette in der Vordergrund:

 

Nahrungsfette

gesund-abnehmen-fettBei Nahrungsfetten unterscheidet man verschiedene Fettarten: Gesättigte und ungesättigte Fettsäuren. Als gesättigt werden sie bezeichnet, je mehr Wasserstoffatome sie besitzen. Man kann also sagen, die gesättigten Fettsäuren sind mit Wasserstoff satt. Sie liefern die meiste Energie. Leider wurden sie in der Vergangenheit von der Nahrungsmittellobby (Öl verkauft sich besser/teurer) als ungesund bezeichnet, was völliger Blödsinn ist, denn es gibt keine besseren Lebensmittel als die, die die Natur uns liefert.

Gesättigte Fettsäuren: Enthalten in Butter, Sahne, Schmalz, Eigelb, Palmfett und Palmkernfett.

Einfach gesättigte Fettsäuren: Enthalten in fettem Fisch wie Lachs, Makrele, Hering und Sardine, weiterhin in einigen Pflanzenölen wie Leinöl, Rapsöl, Olivenöl.

Mehrfach ungesättigte Fettsäuren: Enthalten in anderen Pflanzenölen wie Leinöl.

Native Pflanzenöle eignen sich für Salate und Pralinen (wie natives Kokosfett), Butter zum Backen und Dünsten, Schmalz und Butterschmalz zum Braten. Der Rauchpunkt der einzelnen Fette ist unterschiedlich hoch.  Mit Rauchpunkt ist die Koch- oder Brat-Temperatur gemeint, bei der die Fettsäuren geschädigt werden. Aus harmlosen Pflanzenfetten werden dann gesundheitsschädlliche Transfette. Das ist auch der Grund, weshalb wir künstlich gehärtete Pflanzenfette vermeiden.

Ein weiteres Kriterium für gesunde Fette ist das Verhältnis von  Omega-3-Gehalt zum Omega-6-Gehalt.  Dieses Verhältnis sollte im Idealfall 1:1 betragen.

Eine kohlenhydratreiche Nahrung, die hauptsächlich aus Getreide und Zucker besteht, bringt dieses Gleichgewicht bereits kräftig aus den Fugen. Der Omega-6-Gehalt überwiegt zu oft. Heute sind Werte von 1:25 (O3:O6) keine Seltenheit. Deshalb wird uns geraten, mehr Omega-3-Fettsäuren zu uns zu nehmen, damit das Gleichgewicht angenähert wird.

Dabei ist das im Grunde genommen ganz einfach: Die Natur regelt den Fettsäuren-Mix  automatisch. Solange der Mensch der Natur nicht ins Handwerk pfuscht, liefern alle Tiere in Freilandhaltung und unter artgerechten Bedingungen  die richtigen Fettsäuren. Je kälter es draußen ist, je mehr Omega-3-Fettsäuren produzieren Kaltwasserfische, Rinder, Wollschweine, Lämmer, Wild, Gänse, Hühner und alles, was sich der Kälte anpassen muss (Wildkräuter).

Jeder bekommt sein Fett ab, denn die Natur hat es bereits für uns so geregelt: Diejenigen, die am Meer wohnen erhalten ihre Fettsäuren aus den Fischen, Algen und Meeresfrüchten. Und diejenigen, die im Landesinneren wohnen, können auf Wild, Bäche und Eier zurückgreifen, oder müssen nach Alternativen ausschau halten...

 Wenn noch vor 100 Jahren Rindfleisch ein Omega-Verhältnis von 4:1 (Omega-6-Fettsäuren zu Omega-3-Fettsäuren) aufwies, so kann das Verhältnis heute 40:1, 80:1 oder  120:1 betragen, je nachdem, wie das Tier gehalten und gefüttert wurde. Und das gilt für  Schweine (Wild-,Woll-,Sattler-Schweine usw.), Geflügel (& Eier) und Fische gleichermaßen. Es ist deswegen überaus wichtig, welche Produkte wir wählen. Nur tierische Produkte aus artgerechter und natürlicher Haltung liefern die wichtigen Omega-Fettsäuren im richtigen Mix. Mit Soja- und Mais-Schrot gemästete Tiere liefern überwiegend entzündungsfördernde Omega-6-Fettsäuren.

Und was heißt das nun im Klartext?
Weniger Kohlenhydrate aus Getreide und Zucker, dafür mehr natürliche, sprich tierische Fette, bei gleichbleibender Proteinmenge (Eiweissmenge).

Was sollten wir demnach essen?

  • Lebensmittel mit einem niedrigen glykämischen Index, also komplexe Kohlenhydrate, das sind Lebensmittel die bis 5 g KH pro 100 g enthalten, vorwiegend Gemüse u. Salate, wenig Obst.

  • natürliches Eiweiß, von artgerecht gehaltenen und natürlich gefütterten Weide- oder Wild- Tieren (Durchschnittlich 0,8g – 1g Eiweiß pro Körpergewicht am Tag, Hochleistungssportler, Schwangere, Stillende und Kinder mehr)

  • natürliche, tierische Fette, aus artgerechter Tierhaltung, reich an Omega-3-Fettsäuren, weniger Omega-6-Fettsäuren. Wieviel Nahrungsfett dürfen wir essen? Als Faustregel gilt: Pro kg Körpergewicht etwa 1 g Fett/Tag, ohne Beschränkung.

Wieso macht Fett nicht fett?

  • Unsere Gene haben sich in den letzten 100 Tausend Jahren kaum verändert. Deshalb sind wir genetisch noch immer „Jäger und Sammler“. Wir sind an die Nahrung unserer Vorfahren adaptiert, die bis vor rund 10 Tausend Jahren lebten. Aber was aßen unsere Vorfahren? So genau kann man das nicht sagen, denn die Pflanzen und Tiere die es damals gab, sind ausgestorben. Aber wir wissen, was es nicht gab: Getreide und Zucker, Milch und Obst im Überfluss, Lightprodukte und Fertignahrung.

    Forscher meinen, dass unsere Vorfahren vorbildlich ausgewogen aßen. Ihre Ernährung basierte angeblich auf je einem Drittel Fett, Kohlenhydrate und Eiweiß -in den südlichen Breiten. Im kalten Norden oder während der Eiszeiten sah das Verhältnis etwas anders aus: Doppelt so viel Fett, weniger Eiweiß und sehr wenige Kohlenhydrate, kein Obst, wenig Gemüse, dafür fette Mammuts und fetter Fisch.

    Unser Körper kennt keine "modernen" Lebensmittel. Mit "modern" meinen wir die Lebensmittel die in den letzten 8000 Jahren dazu kamen, wie Getreide und Milch. Deshalb ist unsere Generation nicht an Getreide und raffinierten Zucker gewöhnt, wir werden davon dick und krank. Dagegen vertragen wir tierische Fette von Fisch, Wild- und Weidetieren bestens, mehr noch, wir benötigen die Vielfalt dieser Fettsäuren um gesund zu sein. Die beste Art herauszufinden, ob das stimmt? Einfach artgerecht essen und die positiven Auswirkungen selber spüren.

 

 

Bitte beachten Sie, dass „fettich.de“ keine Therapie-Verordnungen erteilt, sowie niemals fachlichen Rat durch einen Arzt ersetzen kann. Unsere Texte dienen nur zu Ihrer Information. Bei markierten (*) Links handelt es sich um Affiliate-Links.