Ihnen wird eine cholesterinsenkende und blutzuckerstabilisierende Wirkung nachgesagt. Welche Inhaltsstoffe dafür verantwortlich sind, ist jedoch nicht genau geklärt. Fest steht jedoch: Wer Süßigkeiten durch Nüsse ersetzt, hat bereits künstliche gegen natürliche Lebensmittel ausgetauscht. Inzwischen weiß man auch: Je mehr Fettsäuren wir über die Nahrung zuführen, umso weniger Fettsäuren muss unser Körper selbst produzieren. Doch pflanzliche Fette sind für unseren Organismus nur die 2. Wahl.
Unser Körper benötigt vor allem n-3-Fettsäuren (Omega-3-Fettsäuren) für den Bau von Zellwänden, insbesondere fürs Auge und Gehirn. Eine Nussmischung wird wegen der enthaltenen Nussfette deshalb auch geläufig als „Studentenfutter“ bezeichnet. Dr. Feil bezeichnet sie auch als „Schlaufette“. Diese essentiellen Fettsäuren sorgen dafür, dass die Zellmembranen elastisch bleiben (menschliche Zellmembranen bestehen zum Großteil aus Lipiden= Fetten) und sorgen für eine reibungslose Zellkommunikation.
Weiterhin dienen sie als Ausgangssubstanz für Eicosanoide. Das sind Gewebshormone, die für den Zellschutz, sprich die Immunabwehr bedeutsam sind.
Quellen:http://www.jameda.de/naehrstoffe/pufa/http://www.dr-feil.com/allgemein/fett.html
Prinzipiell kann unser Körper diese Fettsäuren auch selbst herstellen, sofern unsere Nahrung genug von der Vorstufe alpha-Linolensäure enthält. Doch ist diese Umwandlung aus pflanzlichen Fetten nicht effektiv und individuell sehr unterschiedlich: Pflanzliche (!) Omega-3-Fettsäuren müssen erst in die zwei langen O-3-Fettsäuren Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA) umgewandelt werden. Meist wird weniger als 4-6% in EPA und DHA umgewandelt.
Deshalb ist es wesentlich effektiver, die benötigten Fettsäuren in der höchsten biologischen Wertigkeit aufzunehmen, sprich durch tierische Produkte. Der Tagesbedarf an Omega-3-Fetten liegt etwa zwischen 2,2, bis 3,3 g. Nur tierische Omega-3-Quellen (!) enthalten bereits ausreichende Mengen der langkettigen Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA. Und diese führen wiederum zu einer erhöhten Produktion entzündungshemmender Prostaglandine, was meist vorteilhaft wirkt. Quelle: Das Kokoskochbuch/ P. Königs/ vakverlag.de/3.Aufl.2012/ S. 45
Insofern is(s)t man also auf der richtigen Seite, wenn man seinen Körper nicht mit der Umwandlung pflanzlicher Fettsäuren belastet, sondern gleich zu tierischen Fetten wie Knochenmark (vom gesunden Weiderind), Makrele, Weinbergschnecke, Weidebutter, etc. greift.
Wenn unsere Basis-Ernährung bereits eine ausgeglichene Omega-Bilanz (Omega-3 zu Omega-6-Fettsäuren) aufweist, dürften einige Omega-6-haltige Nüsse kein Problem sein. Ist die Basis-Ernährung aber bereits Omega-6-lastig -wie in den meisten Industriestaaten- führt ein hoher Nuss-Konsum zu einem weiteren Fettsäuren-Ungleichgewicht.
Nüsse bestehen zum Großteil aus pflanzlichem Protein und Fett. Die Fettsäuren-Zusammensetzung der meisten Nüsse ist recht unterschiedlich. Paranüsse und Mandeln haben einen deutlichen Omega-6-Fettsäurenüberschuss, weswegen sie nur begrenzt verzehrt werden sollten.
In unseren Regionen wachsen Bucheckern, Eicheln, Haselnüsse, Walnüsse und Esskastanien. Andere Nüsse wie Cashewnüsse, Macadamias und Kokosnüsse müssen importiert werden. Kokosnüsse und Kokosfett erfreuen sich zunehmend großer Beliebtheit. Was die Werbung verschweigt: Sie enthalten keinerlei Omega-3-Fettsäuren.
Gesättigte Fettsäuren wirken festigend, ungesättigte wirken verflüssigend. Für die jeweiligen Fettsäuren ist das Klima verantwortlich. Um das zu verstehen können wir als Beispiel die Makrele heranziehen: Im eiskalten Wasser würde sie zum Steckerlfisch gefrieren, wenn sie nicht ausreichend ungesättigte Fettsäuren in ihren Zellen enthielte. Je kälter das Wasser, bzw. der Lebensraum, umso höher ist der Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren.
Ein anderes Beispiel: Pflanzen in heißen Gegenden benötigen mehr härtende Fettsäuren, sonst würde das Öl in der sengenden Sonne aus der Pflanzenmembran tropfen.
Dafür enthält die Kokosnuss bis zu 50% Laurinsäure. Laurinsäure wirkt antibakteriell und antiviral, das heißt, sie wirkt gegen Bakterien und Viren. Und das ist in südlichen und warmen Ländern auch wichtig, da sich dort allerlei Krankheitserreger und Parasiten schneller vermehren, als in kalten Breitengraden. Anders herum: Fische aus warmen Gewässern liefern wenig bis keine Omega-3-Fettsäuren, denn in warmen Tropen wird einfach kein „Frostschutzmittel“ benötigt.
Tabelle/Quelle: Das Beste aus der Kokosnuss v. Ulrike Gonder /I.A. für Ölmühle Solling GmbH
Hin und wieder werden gesättigte Fettsäuren als „Moppelfette“ und kurzkettige FS als „Schlankfette“ bezeichnet. Es stimmt zwar, dass Butter anders behandelt wird als Kokosfett. Auch Ölsäure und mehrfach ungesättigte FS werden gerne als Schlankmacher verkauft. Kokosfett soll nach den Werbeaussagen sogar den Stoffwechsel ankurbeln oder Gedächtnisstörungen mildern:
"Fett aus Kokosöl steigert Hirnfunktionen schon bei erster Dosis.Die in Kokosöl enthaltenen primären Fettarten sind Mittelkettige Triglyzeride (MCTs). Sie steigern die kognitive Leistungsfähigkeit bei älteren Erwachsenen, die unter mit Alzheimer vergleichbaren Gedächtnisstörungen leiden. Die Wirkung tritt verblüffender Weise nicht erst nach Monaten oder Tagen ein, schon nach einer einzigen 40ml-Dosis wird der Anstieg der kognitiven Leistungsfähigkeit bemerkt!" Zitat aus http://wakeup-world.com/2013/04/16/mct-fats-found-in-coconut-oil-boost-brain-function-in-only-one-dose
Anmerkung von uns: Kokosfett verhilft also Indonesiern zu mehr Intelligenz. Nun darf man berechtigt fragen, was den Eskimos beim Denken hilft, solange dort noch keine Kokospalmen wachsen...
Die Ursache von Autoimmunerkrankungen wie Epilepsie und Autismus sind noch nicht geklärt, doch es wird angenommen, dass der Erkrankung sowohl genetische als auch immunologische Faktoren zugrunde liegen. Loren Cordain erläutert in seinem Buch „Das Getreide“(Novagenics/1.Aufl.2004) die Auswirkung von Antinutrienten auf unsere Gesundheit. Antinutriente sind sekundäre Pflanzenstoffe, die über Äonen vom Selektionsdruck geformt wurden. Sie dienen der Pflanze u.a. als Schutz vor Feinden (Insekten, Vögeln, Huftieren, Menschen).
Primaten und Hominiden (Vormenschen) entwickelten sich im tropischen Regenwald, wo sich zweikeimblättrige Pflanzen durchgesetzt hatten. Sie konnten so gut wie keine Erfahrungen mit einkeimblättrigen Gräsern sammeln, den Vorläufern des heutigen Getreides. Laut Cordain ist der Mensch eher schlecht, als recht angepasst, an ein „Grundnahrungsmittel“, das für reine Pflanzenfresser keine Probleme darstellt.
Erst seit den letzten Jahren ist das Verständnis dafür gewachsen, dass Gene verschiedener Arten, die identische Produkte hervorbringen (molekulare Mimikry) in der Evolution des Menschen erst seit kurzem aufeinander treffen. Deshalb seien unser Immunsystem, Verdauungsapparat und Drüsen nicht an ein Nahrungsmittel angepasst, das –für uns- einen unzulänglichen Nährstoffgehalt aufweist.Ja und? Wir reden doch hier über Nüsse, mögen Sie denken. Das ist richtig, doch die Problematik ist die gleiche: Es geht um unverdauliche sekundäre Pflanzenstoffe, die uns das Verdauen erschweren.http://www.westonaprice.org/food-features/living-with-phytic-acid
Mandeln enthalten zudem eine hohe Menge an Phytinsäure. Diese Säure bindet einen Großteil der Mineralstoffe in der Nuss und ist deswegen für den Körper gar nicht zu verwerten. Durch Einweichen in Wasser kann der Phytinsäuregehalt reduziert werden. Dazu müssen die Nüsse aber bis zu 3 Tagen gewässert werden.
Bereits vor 70 Jahren hat der amerikanische Arzt Dr. Weston A. Price bei einer Südseereise die Vorzüge der Kokosnuss entdeckt. Die mit dem Kokosnussfett hergestellten Speisen schmeckten sehr lecker. Auch die positiven Auswirkungen auf die dort (!) lebenden Menschen blieben ihm nicht verborgen.Quelle: http://lichtstrahl-magazin.de/Artikel/Ernaehrung/kokos%C3%B6l.html
Seither ist Kokosöl auf einem Siegeszug: Kokosnüsse und Kokosflocken, Kokosmehl und Kokosöl in Süßwaren und in der Paleo-Ernährung. Sogar im Eis wird es als Milchersatz verwendet. Kokosfett ist recht stabil, oxidiert also nicht so schnell mit Licht und Sauerstoff wie z.B. Leinöl oder Olivenöl. Natives Kokosöl ist jedoch nicht hoch erhitzbar. Der Rauchpunkt liegt bei etwa 150 Grad, etwa so wie bei Butter. Gehärtetes Kokosfett kann auch zum Frittieren verwendet werden, aber Transfette kommen für uns nicht in Frage.
Als ursprüngliche Heimat der Kokospalmen wird das malaiische Archipel angenommen. Die Kokospalme zählt zur Gattung der einkeimblättrigen Pflanzen, dem Vorläufer der heutigen Getreide. Dort zählen Kokospalmen seit rund 3-4 tausend zur Kultur. Die Kokosnuss ist also -evolutionär betrachtet- noch ein recht "junges" Nahrungsmittel. Beliebt ist das Kokosfett u.a. deshalb, weil es ohne Kühlung auskommt. Doch es enthält, aus besagten Gründen, keinerlei Omega-3-Fettsäuren. Und gerade die sind in unseren Breiten unverzichtbar. Dagegen enthält Schmalz vom Weidetier SÄMTLICHE Fettsäuren die wir benötigen, und im richtigen Mix. Vorausgesetzt, es handelt sich um Produkte aus artgerechter Tierhaltung.
Die Lebensweise der Jäger und Sammler, war die erfolgreichste und dauerhafteste in der Geschichte unserer Spezies. Wir können zur Verdeutlichung das Zifferblatt einer Uhr mit 24 Ziffern wählen, auf der jede Stunde 100 000 Jahre Vergangenheit darstellt. Hätte die Geschichte der Menschheit um Mitternacht begonnen, stünden wir jetzt fast am Ende des ersten Tages, von dem wir die meiste Zeit als Jäger und Sammler verbrachten, von frühmorgens bis spät in die Nacht. Erst um 23.54 Uhr begannen wir mit der Landwirtschaft. Vom Nahen Osten etwa um 8000 v.Chr. beginnend, um 6000 v. Chr. in Griechenland, und erst 2500 Jahre später in England und Skandinavien, teilweise bis erst vor 1000 Jahren in den schneebedeckten Alpen.Da scheint es nicht abwegig, dass der überwiegende Verzehr „junger“ Lebensmittel zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen mag. Gleich ob sie Antinutriente, Phytoöstrogene, Phytinsäure oder Lektine heißen mögen.
Wenn es um Evolution geht, ist unsere DNA die wichtigste Informationsquelle. Die einzelnen Atome in der DNA wechseln ständig, aber die codierte Information wird über Millionen von Jahren kopiert.Wenn wir Protein- und DNA- Sequenzen verschiedener Säuger durch gleiche Merkmale vergleichen, und gelangen so zum gemeinsamen Vorfahren im Stammbaum der Arten, bis zum Vorfahren aller Säugetiere. Das wäre nach heutigem Wissensstand eine Bakterie.
Aus der Sicht der darvinistischen Evolution ergibt sich die Folgerung, dass alle Eigenschaften eines Lebewesens, sein Körperbau, die vererbten Verhaltensweisen, die Zell-Chemie, verschlüsselte Informationen über die Welt darstellen, in der seine Vorfahren gelebt haben.
So deuten bei uns rudimentäre Haarwurzeln auf eine frühere dichte Behaarung hin, nebst den zugehörigen Versorgungszellen. Die Überreste unseres langen Darmes, als wir noch vegetarisch (auf den Bäumen) lebten, der sog. Blinddarm, sowie der nach Innen verlagerte Schwanz (Steißbein). Die Nasennebenhöhlen zeugen von unserer Vergangenheit im oder am Wasser, und die Ähnlichkeit eines jungen Embryos mit dem Stadium einer Kaulquappe ist schon sehr beeindruckend. Sozusagen tragen wir unsere ganze Vorgeschichte in uns. Beweisen kann das bisher niemand, aber es darf darüber nachgedacht werden.Quelle: Richard Darkin: Geschichten vom Ursprung des Lebens/Ullstein
Unbestritten ist die Annahme, dass sich das Hirnvolumen des Homo Sapiens (vor rd. 500.000 Jahren) durch seine Nahrung enorm entwickelte, sprich durch die verzehrten Fettsäuren. Deswegen überlassen es wir der Fantasie des Lesers, ob die erstaunliche Zunahme des Hirnvolumens bei unseren schlauen Vorfahren durch den Verzehr von pflanzlichen Fetten, sprich Kokos-Nüssen, oder durch tierische Fettsäuren ausgelöst wurde.
Ergänzender Hinweis: Erdnüsse sind keine Nüsse sondern zählen zu den Hülsenfrüchten. Chia-Samen, Leinsamen, Pinienkerne und Kürbiskerne zählen zu den Samen, und sind nur bedingt geeignet. Weniger delikat, ebenfalls nicht gut verträglich und in der Vergangenheit dennoch als Notvorrat genutzt, heute Schweinefutter: Bucheckern und Eicheln (Nussfrucht): http://de.wikipedia.org/wiki/Atsugewi http://de.wikipedia.org/wiki/Karok
Nicht nur Getreide, auch Nüsse und Samen, wie Teff, Chia, Sesam oder Leinsamen, enthalten in den Randschichten Antinutriente, sogenannte Abwehrstoffe. Diese können zu Darmstörungen und Entzündungen führen. Sie sind deshalb für eine artgerechte Ernährung nur bedingt geeignet. Wenn wir hier Nussmehle empfehlen, dann deshalb weil Nüsse von Natur aus glutenfrei sind. Doch deshalb sind Nüsse und Nussmehle noch lange nicht gesund. Sie sind saisonal gesehen eine willkommene Abwechslung, bilden jedoch nicht die Grundlage einer artgerechten Ernährung.
In der paleo-Ernährung sind deshalb sogenannte „Nussmehl-Nachbauten“ umstritten. Sie liefern ebenfalls jede Menge „Antinährstoffe“. Beim Backen entsteht ab 120 Grad zusätzlich giftiges Acylamid. Auch Nussmehlbrote zählen bei einer artgerechten Ernährung deshalb als „Notnahrung“. Was bezeichnen wir als "Notnahrung"? Unter Notnahrung verstehen wir ein Nahrungsmittel, das vorrangig den Hunger stillt, aber nicht die evolutionären Bedürfnisse unserer Zellen befriedigt. Zum Beispiel während des Mittelalters, als die Menschen an vielen ernährungsbedingten Krankheiten litten.
Unser heutiges Getreide, vor allen Dingen Weizen, ist auf einen hohen Glutengehalt gezüchtet. Doch das war nicht immer so: Völker alter „Back-Kulturen“ verwendeten Getreide mit einem niedrigen Glutengehalt, wie Emmer oder Einkorn. Das Getreide wurde frisch gemahlen und die Randschichten ausgesiebt. Das Mehl wurde mit Sauerteig über Tage hinweg fermentiert (2-3 Tage) um aus dem unverdaulichen Getreide (Abwehrstoffe in den Randschichten, Allergene, Phytinsäure, geringe biologische Wertigkeit, Gluten, hemmt gleichzeitig die Eisenaufnahme, usw.) ein möglichst verwertbares Nahrungsmittel zu machen.
Der Tod war im Mittelalter allgegenwärtig und nur wenige Menschen erreichten ein hohes Alter. Hungersnöte, Fehlernährung, Unterernährung, Kriege, Fehden, Gicht, Pest und Skorbut sowie eine extrem hohe Kindersterblichkeit zählten zu häufigen Todesursachen.
Bauern mussten einen Teil der Ernte bei ihren Lehnsherren abliefern. Sie mussten beispielsweise ein vorgegebenes „Lauchbeet“ innerhalb der geschützten Mauern betreuen, von der Saat bis zur Ernte. Weiterhin musste eine bestimmte Menge Feuerholz abgegeben werden. Dafür erhielten die Bauern Saatgut, sprich Getreide.
Wer sich eigenes Holz leisten konnte, befeuerte einen Backofen. Oft trafen sich ganze Dörfer zum Brotbacktag, da das Feuerholz in den Familien knapp war. Deshalb wurde das Getreide nicht gebacken, sondern als Mehlbrei verspeist. Frisch gebacken schmeckt Brot am besten. Doch mit den Tagen wird es hart, Sauerteigbrot so hart, dass man es nur noch mit der Axt zerschlagen kann. Viele alte Küchenrezepte unserer Großmütter befassen sich deshalb mit der Verwendung von alten und trockenen Brotresten.
Fischsauce war oft die einzige Eiweißquelle der Bevölkerung. Sie wurde aus zerstampftem Fisch und Salz hergestellt, und musste tagelang in der Sonne fermentieren. Diese Fischsauce war ohne Kühlung haltbar, konnte in Hörnern und anderen Gefäßen auch ins Landesinnere transportiert werden. Sie war oft die einzige Eiweißquelle, die der armen Bevölkerung zur Verfügung stand (während der Hochadel sich mittels Federkiel erleichterte, um sich sofort weiter an der reich gedeckten Tafel zu erfreuen).
Fleisch und Fisch stand nur der wohlhabenden Bevölkerungsschicht zur Verfügung. Jagen, sprich wildern, war der Bevölkerung untersagt und blieb in unserem Land dem Hochadel sowie den Mitgliedern des Klerus vorbehalten.
Mit der zunehmenden Sesshaftigkeit und der damit verbundenen Domestizierung von Tieren trat die Jagd mit all ihren Gefahren und Erschwernissen als Lebensgrundlage bei weiten Teilen der Bevölkerung zunehmend in den Hintergrund. Bis ins Mittelalter wurde die Jagd, immer mehr zum Privileg des Adels sowie staatlicher und kirchlicher Würdenträger. Bis heute ist das Jagdrecht einseitig und untrennbar mit dem Grundbesitz verknüpft.
Während der Hochadel sich mit Fisch & Geflügel, Rind & Pferd, Wild & Schwein versorgte, blieben der armen Bevölkerung etwas Getreide, Wildkräuter und Beeren (saisonal), Nüsse, Eicheln und Bucheckern, Wilde Kräuter wie Fuchschwanz, Sauerampfer und Brennesseln, Früchte wie Hagebutte, Strauchquitte, Holunder und Mispel.