In so manchen "Empfehlungen" mixt man zurzeit Avocadokerne in seinen -ach so gesunden- Smoothie.  Wir fragen uns, wieso Kerne und Samen nun auf einmal gesund sein sollen? Gewöhnt an Vollkornprodukte und Chiasamen scheint die Hemmschwelle nun auch vor Avocadokernen keinen Halt zu machen. Alles scheint möglich, besonders wennn es sich um kulinarischen Blödsinn handelt.

 

Nein, Avocadokerne können nicht gesund sein, da sie evolutionsbiologisch minderwertig sind, der Schaden überwiegt den Nutzen.

Abgesehen davon, dass Smoothies -per se- nicht gesünder sind, als Obst und Gemüse traditionell zu kauen und einzuspeicheln,  nun gelten die Samen auch noch als gesund. Das erinnert schon ein wenig an die NS-Propaganda aus den 40-ern, als man dem Volk zu Margarine und Vollkornbrot (aus Spelzen, Schrot und Stroh) riet, weil Butter und gesiebtes Mehl vorrangig für die obere Schicht und das Heer vorgesehen waren.

Kerne und Samen sind jedoch nichts für den Darm von Hominiden. In den Randschichten steckt eine ganze Armada von Abwehrstoffen (eine Art natürliches Pflanzenschuztmittel), damit die Samen nicht sofort verzehrt werden, sondern damit in Ruhe eine neue Pflanze wachsen kann. Diese Abwehrstoffe sind für angepasste Vögel und Pflanzenfresser kein Problem. Bei Hominiden jedoch reizen die Darmwand, können sie durchlässig machen (für körperfremde Eindringlinge) und das ganze Immunsystem stören, bis hin zu Autoimmunkrankheiten führen.

In der Vergangenheit gab es bislang kein Volk, das freiwillig und ohne Zwang Avocadokerne verspeist hat. Während das Fruchtfleisch sehr nahrhaft ist, sind Schale und Kern ungenießbar, weil für Hominiden mildgiftig. Avocados entwickelten sich in einer ökologischen Beziehung mit großen Säugetieren, wie dem südamerikanischen Faultier, die die Samen aber auch nicht verwerteten, sondern mit dem Dung ausschieden (evolutionsbiologisch sind Menschen also nicht an Avocadokerne adaptiert). Nachzulesen bei Wikipedia unter dem Begriff Avocado.

Das liest man im www noch so über Avocadokerne:

Der -ach so gesunde- Stein soll ballaststoffreicher als Haferflocken und Co sein. Heißt im Klartext: Schwerverdaulich. Wobei der Nutzen von „Ballast“ im Essen in Fachkreisen sehr unterschiedlich bewertet wird.

Veganern wird geraten, etwas Obst in den Avocado-Kern-Smoothie zu geben, da der Kern selbst "etwas streng" schmeckt. Heißt im Klartext: Achtung giftig. Bitter schmeckende Nahrung stuft unser angeborener Geschmackssinn als eventuell giftig ein. Bitter gilt als "Warnzeichen" bei unbekannter Nahrungsaufnahme, dass diese gesundheitsschädlich (z.B. ungenießbare bittere Pilze) sein könnte.

Sobald man den Kern anschneidet oder reibt, reagiert er mit Sauerstoff, wodurch das geriebene Pulver oder die Stücke dunkelorange werden. Heißt im Klartext: Oxidiert sofort mit Sauerstoff, wirkt also entzündungsfördernd.

Manche Hersteller hochwertiger Küchenmixer/Blender werben sogar ausdrücklich damit, dass die Hochleistungsblender auch Avocadokerne fein pürieren können (eine erfolgreiche Marketingstrategie für den Verkauf von Hochleistungsblendern): Mit Rezepten über harte Kerne, die - ohne die Hilfe teurer Küchenmaschinen- niemand klein bekommt

Unser Senf dazu:

Illusion-of-Truth-Effect: Die penetrante Verbreitung immer derselben Unwahrheiten bedient den „Illusion-of-Truth-Effect“. Der gefühlte Wahrheitsgehalt einer Aussage ist umso höher, je öfter sie vernommen wird - egal ob von der Deutschen NS-Wochenschau, dem  nordkoreanischen KCTV, Empfehlungen der  Pharmaindustrie, oder der DGE (Dt. ges. für Ernährung), bzw. Ratschläge mancher Hersteller bestimmter Zusatzpräparate/Apparate.

Die Pointe daran: Selbst wenn die meisten Menschen darüber informiert werden, dass es sich um eine falsche Aussage handelt, halten sie es trotzdem gefühlsmäßig für wahr. Nach nach diesem Prinzip arbeitet jede Propaganda auf dieser Welt.

 

 

 

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