Zutaten:
2-3 EL Rum
gemahlene Vanille, Koriander, Zimt, Anis und Nelken
5 kg reifes, entsteintes Obst
*
Dauer:
24 Stunden
Arbeitszeit:
90 Minuten
Personen:
0
Zubereitung:
Latwerge ist ein Zwetschgenmus das stark reduziert/ eingekocht wird, und dabei das typische und intensive Aroma erhält. Wer ausschließlich reife Zwetschgen oder/und Pflaumen verwendet benötigt keinerlei weiteren Zucker und wenig bzw. gar keine Gewürze. Auch zuvor eingefrorene Zwetschgen eignen sich zum Einkochen. Bei nicht so süßen Zwetschgen kann auf 1 kg Obst noch bis zu 100 g Vollrohrzucker*/ Muscovado zugefügt werden. Ist mehr Aroma gewünscht, kann pro kg Obst noch 1 Stück dunkle Schokolade oder 1 Prise gemahlener Kaffee zugegeben werden. Vorbereitung: Das Obst entsteinen, halbieren und jede Hälfte 2 x durchschneiden. Mit den Gewürzen und dem Rum vermischen und über Nacht im Kühlschrank durchziehen lassen. Zubereitung im Kochtopf: Reife Zwetschgen entkernen und fein wolfen oder zerhacken. In einem schweren Topf mit Deckel OHNE UMRÜHREN aufkochen. Dann den Deckel abnehmen und bei kleiner Hitze eindicken lassen, bis ein Kochlöffel darin stehen bleibt. Die Zwetschgen werden in der ganzen Zeit NICHT umgerührt, da das Mus sonst anbrennt. Danach wird das Mus in den Backofen geschoben und bei etwa 50 Grad weiter getrocknet, bis sich eine Haut gebildet hat. Noch heiß in sterile Schraubgläser füllen und zudrehen, NICHT überkopf auskühlen lassen. Das Mus kann auch direkt im Backofen zubereitet werden. Dazu wird der zerkleinerte Zwetschgenbrei bei 180 Grad etwa 1 Stunde „gebacken“. Auch dabei wird nicht umgerührt. Traditionelle Zubereitung im Backofen: Den Backofen auf 150 Grad Heißluft vorheizen. Die Obststücke in eine feuerfeste Form füllen (am besten in Omas Emaillebräter) und in den Ofen schieben. Nach 30 Minuten die Temperatur auf 50 Grad senken und das Mus im Backofen über Nacht bei etwa 50 Grad weiter garen. Dabei einen Holzlöffel in die Tür klemmen, damit der Dampf entweichen kann. (Wer ganzen Sternanis, halbierte Vanilleschoten und ganze Zimtstangen vorzieht, sollte sie später wieder herausfischen. Anissamen bleiben im Mus) Nach 10 Stunden das Mus durch ein Sieb streichen und weiter einkochen, bis die Masse zäh und dick ist. Dabei ab und zu umrühren, damit nichts anbrennt. Wird die Masse zu trocken, kann sie mit einem gekochten Espresso oder Kaffee wieder verdünnt werden. Diese sehr feste Latwerge kann nicht heiß eingemacht werden, deshalb wird sie traditionell in kleine Steinguttöpfe gefüllt und mit einem Rumpapier bedeckt. Latwerge tradiert eingemacht: In Steinguttöpfchen füllen, mit Zimt bestreuen (hindert die Schimmelbildung), dann mit Rumpapier, abdecken. Das Rumpapier soll direkt auf dem Mus liegen. Das Rumpapier mit 1 Msp. Benzoesäure bestreuen und das Töpfchen mit Klarsichtfolie, einpacken (s. Fotoleiste) Rumpapier ist nichts anderes als Butterbrotspapier das ich mir kreisrund passend zu den Gläsern schneide (von Muttern gelernt), Rum auf einen flachen Teller, Papier darin von beiden Seiten befeuchten und auf das Marmeladengut legen. Bestreuen tue ich das mit Benzoesäure (in Apotheke erhältlich, kleinste Menge sind 10 Gramm und die hält ewig). Zum Schluss (echtes) Zellophanpapier, auch das lege ich in Rum und ziehe es feucht über das Glas. Haushaltsgummi drum oder feines Garn. Alles keine Hexerei, konserviert aber über Monate. Aber Vorsicht: Benzoesäure kann pseudoallergische Reaktionen auslösen. Latwerge passt sehr gut zu Pancaces, mit Schlagsahne zu Waffeln, als Füllung in Crepes oder im Topfenknödel, zu Panna Cotta, zum Vanilleeis, als Grundlage für Parfaits, Zwetschgen-Sahne-Eiscreme, oder mit geschlagener Sahne zum heißen Bratapfel...

 

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